Baden-Württembergs Kommunen wollen die Transformation zur digitalen Verwaltung gemeinsam gestalten
Stuttgart, den 29. November 2024: Die neue Strategie der Komm.ONE zur Transformation der
digitalen Verwaltung war das Topthema des Trägerverbandes 4IT auf seiner Jahrestagung am
28.11.2024 in der Schwarzwaldhalle in Karlsruhe.
„Wir sind die verlässliche, innovative und zentrale Service- und Informationsproviderin für unsere Kommunen, ihre Bürgerinnen und Bürger und die öffentliche Verwaltung und gestalten gemeinsam mit unseren Mitgliedern die Transformation zur digitalen Verwaltung“, fasste der Vorstandsvorsitzende William Schmitt den Kern der neuen Strategie der Komm.ONE zusammen, die sich dafür vom IT-Systemhaus zur Service- und Informationsbrokerin entwickeln will. Erarbeitet wurde die Strategie in einem iterativen Prozess mit ausgewählten Mitgliedern aus Kommunen aller Größenordnungen von der kleinen Gemeinde bis hin zu den Stadt- und Landkreisen mit mehreren hunderttausend Einwohnern sowie mit Vertretern der kommunalen Landesverbände und des Landes.
Eine konsens- und tragfähige Digitalisierungsstrategie zu entwickeln, die alle vorhandenen Belange und Interessen in ausgewogenem Maße berücksichtigt und dabei das Wohl der Allgemeinheit konsequent in den Mittelpunkt stellt, ist keine leichte Aufgabe. Entsprechend kritisch wurden die Vorschläge von den rund 600 anwesenden kommunalen Spitzen hinterfragt und diskutiert. Am Ende waren sich aber alle einig: Eine wettbewerbsfähige kommunale IT in Baden-Württemberg lässt sich nur mit einer zentralen IT-Dienstleisterin erhalten, die sich an den Anforderungen ihrer Träger ausrichtet. Mit dazu gehören unter anderem interoperable Standards und eine grundsätzliche Offenheit auch gegenüber Fremdentwicklungen, um so für die notwendige Vereinheitlichung, Geschwindigkeit und Innovation der digitalen Transformation zu sorgen. Mit dem Beschluss wurde eine weitere wichtige Hürde genommen, nun muss noch der Verwaltungsrat der Komm.ONE in seiner letzten Sitzung 2024 der Umsetzung der Strategie zustimmen.
Parallel zur Verbandsversammlung hatte die Komm.ONE auch die Presse zu Gesprächen über aktuelle Schwerpunktthemen eingeladen. Gesprochen wurde unter anderem über Fragen zur Vorbereitung und Durchführung der bevorstehenden Bundestagswahlen 2025, Cybersicherheit, die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes, Chancen und Risiken beim Einsatz Künstlicher Intelligenz sowie die Online-An, -Ab- und Ummeldung von Kraftfahrtzeugen, kurz i-Kfz Stufe-4-Prozess genannt, der von der Komm.ONE entwickelt wurde.
Durchführung der Bundestagswahlen 2025
Die Komm.ONE unterstützt die Kommunen in Baden-Württemberg bei der Durchführung der vorgezogenen Bundestagswahlen 2025 in vielfältiger Weise. So können Kommunen die Wahlberechtigten ihres Wahlkreises mit Hilfe des Fachverfahrens Kommunalmaster Einwohner, kurz KM-Einwohner genannt, erheben. Die Software KM-Einwohner wird von 1.053 Kommunen in Baden-Württemberg genutzt. Ebenso führt die Komm.ONE den Druck, die Kuvertierung und den Versand der Wahlbenachrichtigungen für Kommunen durch. Hinzu kommt ein weiteres Fachverfahren der Komm.ONE, der Wahlmanager. Diese Software wird von den Kommunen zur Wahlauswertung, Ergebnisermittlung und –präsentation auf www.komm.one/wahlen genutzt.
Cybersicherheit für Kommunen
Die Cyberkriminalität insgesamt hat zugenommen, gerade auch im Bereich der öffentlichen Verwaltung. Dies zeigt der aktuelle Bericht zur Lage der IT-Sicherheit in Deutschland des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik, BSI, vom November 2024. Was müssen Kommunen tun, um dieser Bedrohung adäquat zu begegnen? Awareness schaffen, vorbereitet sein, richtig reagieren. Und es sind auch genau diese drei Aufgabenfelder, in denen die IT Sicherheitsexperten der Komm.ONE die Kommunalverwaltungen unterstützen. Bei Sicherheitsvorfällen greift die Soforthilfe. Das Cyber Security Incident Response Team der Komm.ONE, kurz CSIRT genannt, steht Mitgliedern und Kunden 24/7 zur Seite.
Der Erfolg der Online-Autozulassung
Bereits seit September 2023 ist die An-, Ab- und Ummeldung von Kraftfahrzeugen für Bürgerinnen und Bürger in einem Online-Prozess möglich. Bereits über eine Million Mal wurde die i-Kfz-Zulassung laut dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr, BMDV, genutzt. Der Blick auf Baden-Württemberg zeigt: Im Ländle bieten alle 44 und damit 100 Prozent der Kfz- Zulassungsstellen die digitale Online-Autozulassung an. Der hierfür genutzte Prozess wurde von der Komm.ONE im Auftrag des Landes Baden-Württemberg für den Bund entwickelt. Er steht auch den Zulassungsstellen anderer Bundesländer als sogenannter Einer-für-Alle-Prozess, kurz EfA-Prozess genannt, zur Nachnutzung zur Verfügung.
Digitale Dienstleistungen – Bereit zur Nutzung
Wie sieht es derzeit mit Angeboten für Bürgerinnen und Bürger aus? Bereits jetzt stehen viele Online-Dienstleistungen mit Ende-zu-Ende-Digitalisierung zur Verfügung. Ein Beispiel ist die Software Virtuelles Amt. Mit der Hilfe des Virtuellen Amts können Bürgerinnen und Bürger Verwaltungsdienstleistungen bequem von zu Hause aus per Videogespräch mit individueller Beratung in Anspruch nehmen und erledigen. Das Virtuelle Amt verbindet die Vorzüge des Online-Behördengangs mit den positiven Aspekten eines persönlichen Austauschs. Es wird beispielsweise schon jetzt von Heidelberg und Schwäbisch Gmünd angeboten.
Chancen und Risiken der Künstlichen Intelligenz
Die Komm.ONE arbeitet intensiv daran, häufig genutzte Fachverfahren mit Hilfe Künstlicher Intelligenz zu bessern. Der Vorteil der KI-unterstützten Fachverfahren für die Kommunen: Teilbereiche werden automatisiert bearbeitet. Dies vereinfacht die Anwendung für die kommunalen Mitarbeitenden und beschleunigt die Bearbeitung. Der Fokus liegt auf KI- Anwendungen, die die kommunalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in ihrer täglichen Arbeit entlasten. Dabei handelt es sich um Verwaltungsdienstleistungen mit hohem
Automatisierungspotenzial. Dem Datenschutz kommt hierbei eine große Aufmerksamkeit zu, da es sich um besonders sensible Daten handelt. Neben Risiken bergen KI-Anwendungen auch viele Chancen. Sie haben beispielsweise das Potenzial, den Fachkräftemangel, der jetzt schon besteht und in Zukunft sicher noch stärker zum Tragen kommt, zumindest in Teilbereichen zu reduzieren. Das könnte den öffentlichen Dienst attraktiver für Nachwuchskräfte machen.
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Für weiterführende Informationen wenden Sie sich bitte an unsere Pressestelle unter
presse@komm.one. Gerne vermitteln wir auch Expertengespräche.
Über die Komm.ONE
Die Komm.ONE ist eine Anstalt öffentlichen Rechts in gemeinsamer Trägerschaft der Kommunen und des Landes Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart. Als Service- und Informationsproviderin für die Kommunen, ihre Bürgerinnen und Bürger und die öffentliche Verwaltung gestaltet sie gemeinsam mit ihren Trägern die Transformation zur digitalen Verwaltung. An ihren sieben Standorten in Baden-Württemberg in Stuttgart, Freiburg, Heidelberg, Heilbronn, Karlsruhe, Reutlingen und Ulm beschäftigt die Komm.ONE insgesamt mehr als 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.