Cybersecurity-Tag: Die Gefahren kennen und vorbereitet sein

Kundinnen und Kunden hören William Schmitt auf der Bühne zu

In der Kongresshalle in Böblingen kamen am 20. Juni 2024 Vertreter und Vertreterinnen der Kommunen zusammen, um sich über das wichtige Thema Cybersicherheit auszutauschen und vom Expertenwissen der geladenen Referenten zu profitieren.

Weit über 200 Teilnehmende waren dafür eigens aus ganz Baden-Württemberg angereist. Das von der Komm.ONE organisierte Event fand dieses Jahr zum zweiten Mal statt.

"Wir stehen einer immer komplexeren, ständig anwachsenden Bedrohungslandschaft gegenüber,“ mahnte William Schmitt schon in seiner Begrüßungsrede und setzt damit den Grundton für die Veranstaltung. Der Vorstandsvorsitzende der Komm.ONE erinnerte an die Häufung von Attacken in jüngster Zeit, die aufmerken lassen, etwa auf politische Parteien wie die SPD und die CDU. Und doch nähmen viele Unternehmen und Organisationen die Bedrohung leider noch nicht ernst genug. Sie öffneten den Angreifern mit ihrer Nachlässigkeit Tür und Tor.

Der Mensch als größte Schwachstelle jedes IT-Systems ­– das war Thema bei vielen Vorträgen an diesem Tag. Dabei ging es nicht nur um leicht zu knackende Passwörter und versäumte Updates. Auch Einblicke in die Methoden des Social Engineering, bei dem Menschen von Tätern dazu gebracht werden, beispielsweise ihre Zugangsdaten zu verraten oder Überweisungen zu tätigen, lieferten die geladenen Experten. Menschen lassen sich leichter manipulieren als Systeme und es erfordert keine Technikkenntnisse, das demonstrierten die Fallbeispiele, die viele von ihnen mitbrachten.

Mark T. Hofmann steht auf der Bühne.

Dr. Stefan Schlott vom Chaos Computer Club vermittelte dem Saal einen Eindruck, wie hochprofessionell die Angreifer arbeiten und welche Gegenmaßnahmen präventiv wirken. Tobias Scheible, Dozent an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg, hatte Hacking-Hardware im Gepäck, die er zur Anschauung durch den Saal reichte. Er ermutigte die Teilnehmenden, solche Geräte besser kennenzulernen. Eigene Erfahrungen sammeln und Prävention durch Praxis, das war auch der Rat der Cyber Policy Haus Gründerin Julia Schütze. Neben ihrem Vortrag über den Nutzen von Cybersicherheitsübungen bot sie einen Workshop an, bei dem sich die Teilnehmenden spielerisch dem Thema nähern konnten. Einen Einblick in die Psychologie von Hackern lieferte der Kriminal- und Geheimdienstanalyst Mark T. Hofmann und wie sie selbst diese nutzen, um Menschen zu beeinflussen und so zu Opfern zu machen.

„Awareness“ war daher ein Begriff, der häufiger fiel. Bewusstsein schaffen ist das Gebot der Stunde. Alle Bedrohungen und mögliche Krisenszenarien zu kennen und vorher gründlich durchzuspielen, war noch nie so wichtig wie heute. Das war das Fazit, das die Teilnehmenden aus den zahlreichen Vorträgen und Workshop als Rat mit nach Hause nehmen konnten.

von links nach rechts: Michael Bulander (Oberbügermeister von Mössingen), Susanne Krieg (Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg) und Dr. Gamal Morsi (Pressesprecher der Komm.ONE)
von links nach rechts: Michael Bulander (Oberbügermeister von Mössingen), Susanne Krieg (Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg) und Dr. Gamal Morsi (Pressesprecher der Komm.ONE)

Michael Bulander und Susanne Krieg gaben in einem Workshop wertvolle Tipps fürs Krisenmanagement. Der Oberbürgermeister berichtete zudem als Referent von seinen eigenen Erfahrungen, die er während eines Cybersicherheitsvorfalls in Mössingen sammelte.

Erfahren Sie mehr zu dem Fall im Best Practice Bericht:

"Cybersicherheit dank guter Prävention & richtiger Reaktion - Lernen Sie von Mössingen“